SV Werder weiter an der Bundesliga-Spitze
"OLYMPIA-BESIEGER" AGUIRRE WIEDER WEGBEREITER
26.10.25
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Der SV Werder hat in der Tischtennis Bundesliga seine Tabellenführung erfolgreich behauptet. Die Grün-Weißen meisterten das auch mental herausfordernde Gastspiel beim Schlusslicht TSV Bad Königshofen nach zuletzt drei Niederlagen nacheinander gegen die Unterfranken zwar mit 3:0, hatten dabei jedoch außer spielerischer Klasse auch das notwendige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Durch den fünften Erfolg im sechsten Saisonspiel liegt Bremen unverändert zwei Punkte vor den Verfolgern.
In der als Hexenkessel geradezu berüchtigten Halle von Bad Königshofen, das in beiden vergangenen Spielzeiten zu den vier Play-off-Teilnehmern gehört hatte, behielten die Spieler von Werder-Trainer Cristian Tamas kühlen Kopf. Wie schon beim vorangegangenen 3:2-Coup gegen Titelfavorit 1. FC Saarbrücken avancierte „Olympiasieger-Besieger“ Marcelo Aguirre (Foto: SV Werder Bremen) zum Wegbereiter des Erfolg: Der Paraguayer schaffte nach seinem Sensationssieg gegen Saarbrückens Paris-Goldmedaillengewinner Fan Zhendong auch gegen TSV-Ass Bastian Steger im Auftakteinzel trotz eines 0:2-Satzrückstands mit 3:2 das schon entscheidende Break. Die weiteren Punkte gingen auf das Konto des Bremer Spitzenduos Kirill Gerassimenko (3:2 gegen Daniel Habesohn) und Mattias Falck (3:0 gegen Andre Bertelsmeier).
„Die Mannschaft war heiß und hat darauf gebrannt, die Tabellenführung zu verteidigen. Aber das Ergebnis täuscht etwas darüber hinweg, dass es lange eine Begegnung auf Messers Schneide gewesen ist. Aber insgesamt ist unser Sieg verdient gewesen. Für alle drei freut mich, dass sie ihre Spiele gewinnen konnten. Das tut ihnen gut", fasste Tamas die 91-minütige Begegnung zusammen.
Aguirre, der im Grabfeld nach seiner Gala gegen Fan von Tamas für die Einzel erneut den Vorzug gegenüber Irvin Bertrand erhielt, darf getrost als „Spieler der Stunde“ in Bremens insgesamt konstant überzeugender Mannschaft gelten. Der Linkshänder hatte gegen den schier unverwüstlichen Ex-Bremer Steger zwar zunächst Probleme, steckte allerdings nicht auf und drehte mit dem Schwung und Selbstvertrauen durch seinen Triumph gegen Fan noch. Mit seinem zweiten Matchball in dem sehr stark taktisch geprägten Duell sorgte der 32-Jährige für die beruhigende 1:0-Führung. „Es ist toll, das Marcelo seinen Sieg gegen Fan bestätigen konnte. Man hat wieder einmal gesehen, welch hohen Anteil Selbstvertrauen im Tischtennis am Erfolg hat“, kommentierte Teammanager Sascha Greber den Arbeitssieg des Südamerikaners.
Gerassimenko drohte danach das umgekehrte Schicksal. Der Kasache schien gegen den früheren Doppel-Europameister Habesohn bei einer 2:0-Satzführung und einem 9:5-Vorsprung bereits auf der Siegerstraße, ehe der österreichische Routinier eine erfolgreiche Aufholjagd startete und sich im fünften Satz sogar als Erster einen Matchball erspielte. Doch der Bremer konterte und machte durch seinen dritten TTBL-Sieg durch „Nervenstärke und große Moral“ (Greber) nacheinander die 2:0-Pausenführung perfekt.
Falck blieb der entscheidende Erfolg vorbehalten. Gegen den deutschen Jungnationalspieler Bertelsmeier hatte der Schwede weniger Mühe als seine Mitspieler. Ohne Satzverlust beseitigte der ehemalige Vize-Weltmeister trotz drei Satzbällen seines Gegenübers im ersten Durchgang die letzten Zweifel an Werders zweitem 3:0-Auswärtssieg der Saison und beendete zugleich seine persönliche Durststrecke von zuletzt drei Niederlagen in Folge. „Wenn man ein Spiel gewinnen muss“, meinte Greber nach Spielende, „gehört Mattias sicher zu den unangenehmsten Gegnern.
Für Falck ist das „große Selbstvertrauen nach unseren Siegen bei Borussia Düsseldorf und gegen Saarbrücken“ ein wichtiger Faktor für die momentane Spitzenposition seines Teams in der TTBL. Doch der 34-Jährige mahnte vor dem nächsten Spiel am 3. November (Montag/18.30/Livestream bei Dyn) in eigener gegen den TTC Zugbrücke Grenzau zu fokussierter Arbeit. „Wir dürfen nicht nachlassen“, sagte der ehemalige Doppel-Weltmeister am Dyn-Mikrofon: „Auch wenn wir gewonnen haben, hat das Spiel doch gezeigt, dass es keine leichten Spiele gibt.“
Tischtennis Bundesliga, 6. Spieltag
TSV Bad Königshofen - SV Werder Bremen 0:3
Bastian Steger – Marcelo Aguirre 2:3 (11:7, 11:3, 8:11, 9:11, 10:12)
Daniel Habesohn – Kirill Gerassimenko 2:3 (7:11, 11:13, 11:9, 11:9, 10:12)
Andre Bertelsmeier – Mattias Falck 0:3 (10:12, 6:11, 7:11)
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