Werder 3 mit jeder Runde stärker
05.09.25 von Olaf Steffens | 4 Min
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Der Trend, der Trend - in der Politik würde man sagen: Werderdrei ist auf einem guten Weg.
Nach der gemeinen 3,5:4,5 Auftaktniederlage gegen Hannovers Listige Türme (die ganz zu Recht genau so heißen) - nach dieser Niederlage also wusste Werder 3, wie der Hase läuft im Hannoverschen, reiste ins wiederum bei Hannover gelegene Lehrte und sicherte dort neben einem schönen Mannschaftsphoto auch einen mindestens sehr verdienten Mannschaftspunkt.
Es half, dass Mannschaftskapitän Stephan Buchal für die Spitzenbretter mit GM Gennadiy Fish und IM David Lobzhanidze zwei veritable ELO-Kaliber verpflichten konnte. Sie gaben Team Hansestadt Sicherheit und holten zwei ungefährdete Remisen gegen die Lehrter Spitzenkräfte.
Den ersten vollen stadtbremischen Punkt vermochte Prof. Reiner Franke zu verbuchen. Hören wir, wie er das selbst erlebt hat:
Ausgangs der Eröffnungsphase verpasste mein Gegner die Gelegenheit, meinen missratenen Stonewall kombinatorisch zu pulverisieren (Chesspuzzle-Schwierigkeitsgrad 2050). Nachdem ich mich konsolidiert hatte, zog er mehrmals schnell und schlecht, ließ die Öffnung seines Königsflügels zu und den Monarchen ohne ausreichenden Schutz zurück. Ein Springeropfer (Schwierigkeitsgrad 1700) besiegelte dessen Schicksal nach nur 26 Zügen.
2 Aufgaben
Wie konnte Schwarz in Vorteil kommen?
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Wie brachte Prof. Reiner hier den Punkt nach Hause?
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Die komplette Partie
Indes, die junge Lehrte Truppe zeigte sich von diesem Rückstand wenig beeindruckt. Es war David Kardoeus, der im tiefen Dschungel sizilianischer Zugfolgefeinheiten die falsche Liane erwischte und jäh zu Boden geworfen wurde. Figurenverlust, Punkt weg, Agonie.
Und es war nicht der letzte Punkt für Lehrte an diesem Tag, denn auch Olaf Steffens verriss trotz erheblicher, beinahe heftiger Denkanstrengungen ohne Not seine Eröffnung und stand gefährdet. Zwar gab es noch aussichtsreiche Ausgleichswege, doch weitere Ungenauigkeiten besiegelten eine weitere Steffens-Niederlage in der Oberliga.
Dann aber die große Zeit der Bremer: fast postwendend luchste Peter Lichman seinem Gegner nach längerer Lichman-Massage eine Figur ab und gewann, und auch André Büscher spielte gegen Thore Meiwes eine hochkomplexe Position mit typisch büscherhafter Nervenstärke und federte alle Fummelversuche beeindruckend unbeeindruckt ab zur 4:3 Führung für seine Mannschaft. André wurde damit zum Ems-Vechte-Cupsieger-Besieger - denn Thore hatte erst in der Vorwoche das niedersächsische Grand-Prix-Turnier in great style gewonnen.
4:3 also für Werder - war das der Auswärtssieg? Nein. Oder - fast. Stephan Buchal war nahe dran, ein kniffliges Endspiel verdientermaßen zum Remis abzufedern. Allein, in der sechsten Stunde dieser Begegnung zauberte sein Gegner noch einige Pfeile aus seinem Variantenköcher, beschäftigte Stephan mit taktischem Rauch und Nebel, und wie so oft - in den letzten dreißig Sekunden der Bedenkzeit geht dem Verteidiger dann einfach der Überblick verloren. Schade!
Dennoch, 4:4, das war schon ganz manierlich. Und wenn wir noch weitere vier Wochen trainieren, können wir mit Zuversicht in die Begegnung mit Osnabrück gehen.
Lehrte - Werder 3 live bei Lichess (!)
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